Pensionsstall Hof Kneeden

von: swoehrma

In den letzten Jahren wurde der Hof des Bauern, der bereits lange im Rentenalter ist, leider bedenklich geführt.

Der Zustand der Boxen. Bei " Stall-Frei" wird beschrieben "tägliches Misten ist selbstverständlich". Ist es auch, aber nicht auf diesem Hof. Es wird lediglich hauchzart mit Stroh überstreut. Der durchwühlte Brei wird den ganzen Winter über nicht entfernt. Eigenes Misten wird ungerne gesehen und abwertend kommentiert.

Umgang mit den Einstellern
Die Kommunikation mit den Einstellern läuft in erster Linie über WhatsApp , kurz, knapp, fordernd. Ungewöhnlich finde ich die Eigenart des Bauern, durch das Fernrohr das Geschehen auf dem Hof zu beobachten. Er unterstreicht damit sein Bemühen, die Herde zu beobachten, um so rechtzeitig Probleme zu erkennen. Ob er auch die Einsteller beobachtet, kann ich nicht sagen.

Die Einsteller und Pferde werden sofort angeschrien, wenn sie nicht parieren, über die Pferde der Einsteller wird offen gegenüber anderen Einstellern abwertend gesprochen. Die Bäuerin hat die Technik des Schreiens noch weiter perfektioniert.

Dafür kann der Bauer gut zählen.
Extra-Zahlungen, die im Vertrag nicht erwähnt und in Bar bezahlt werden, sind möglich. Quittungen gibt es nie. Man muss zusätzliches Geld einberechnen für Heu, denn es reicht nicht aus (s.o.).

Füttern
Die Pferde sind im Winter (Oktober – Ende Mai) aufgestallt. Morgens gibt es Heu und Kraftfutter, ab ca. 8:30 geht es auf den Paddock, Wallache und Stuten getrennt. Da stehen sie dann ohne Wasser , um 14:30 Uhr wird reingeholt. Dann bekommt das Pferd einen „Imbiss“ (=eine Handvoll Heu).

Fast alle Einsteller füttern zu, weil eine so lange Zeit ohne Futter für Pferde ungesund ist. Abends gibt es wieder Heu und Kraftfutter, an einem Wochentag aber noch später als üblich.

Im Sommer stehen die Pferde 24/7 auf Weiden, die immer Stück für Stück freigegeben werden. Ohne Schutz, ohne einen Baum, unter den sie sich bei brütender Hitze oder Regen/Sturm stellen können, ohne einen Unterstand - und die Sommer werden immer trockener und heißer.

Stallgemeinschaft
Eine Stallgemeinschaft gibt es nicht, jeder lebt für sich allein – jeder schaut, dass er so unauffällig wie möglich ist.

Reitmöglichkeiten und Dienste
Es gibt Rein- und Rausholdienste (Freitag, Samstag, Sonntag). Es gibt drei Außenreitplätze. Ein Außenreitplatz muss nach dem Reiten geharkt werden, ebenso die Reithalle.

ANM.: Diese Bewertung stellt nur meine ganz eigene individuelle Erfahrung und Meinung dar. Durch die detaillierte Darstellung ist natürlich auch für den Bauern ersichtlich, wer hier geschrieben hat. Eine Antwort wird evtl. nicht ausbleiben. Die Leserin: der Leser möchte sich dann bitte selbst ein Bild machen, ob er:sie sein:ihr Pferd in die Obhut dieses Menschen stellen möchte.

(1) vgl. die Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten
Herausgeber: Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)